RARE BOOKS CARE LOOKS
DER ANTIQUARIATS-PODCAST

Von der Schönheit, Faszination und dem Wert alter und seltener Bücher.

Ein literarisch-antiquarischer Podcast.

Zwei Bibliophile im Schlagabtausch, die sich vom Philosophiestudium kennen: der Antiquar Michael Solder und die Schriftstellerin Sabine Scho sind die Protagonist:innen des Podcasts RARE BOOKS CARE LOOKS aus dem Antiquariat Michael Solder in Münster. Die renommierte Literatin, die die Idee für den Podcast entwickelte, und der international tätige Buchhändler nehmen rare alte Bücher unter die Lupe.

In den 90er-Jahren haben Sabine Scho und Michael Solder zusammen in Münster Philosophie studiert und beide haben in der Bibliothek des philosophischen Seminars gearbeitet.

Michael Solder betreibt sein Antiquariat noch an Ort und Stelle, seit 25 Jahren in der Frauenstraße in Münster, gegenüber der Überwasserkirche.

Sabine Scho hat nach dem Studium Münster für Hamburg, Hamburg für São Paulo und Sampa wieder für Berlin verlassen, mit längeren Zwischenstationen in Los Angeles und Rom.

Michael Solder hat Reisen zum Wissen der Welt in Büchern unternommen, hat sie eingekauft, veräußert und bei internationalen Antiquariatsmessen vorgestellt.

Nach vielen Jahren ohne Kontakt und nach dem ersten Lockdown trat Sabine Scho mit dem Vorschlag für einen gemeinsamen literarisch-antiquarischen Podcast im Mai 2020 an Michael Solder heran, der sich begeistert zeigte. Mit der GWK-Gesellschaft für Westfälische Kulturarbeit und dem LWL-Medienzentrum für Westfalen fanden sich passende Produktionspartner.

Solders Bücher-Geschichten

Michael Solder erlebt beim Ankauf ganz eigene Geschichten zu Herkunft, Lagerung und Beschaffenheit eines in seinem gebrauchten Zustand inzwischen einmalig gewordenen Buches. Beim Wiederverkauf setzt er dessen materiellen Wert fest. Wonach aber bemisst sich dieser? Danach, ob es die Erstauflage ist? Nach Erhaltungszustand und Ausstattung? Häufigkeit?

Der Antiquar hat den Weg seiner Bücher verfolgt, ist selbst Teil davon geworden und erzählt von eigenen Entdeckungen, wirft den Blick auf Einbände, Tafeln, Provenienzen, auf Ungewöhnliches, Befremdliches, Annotiertes, ExLibris oder Dinge, die schlicht im Buch vergessen wurden. Er spürt eigenen Vorlieben und Kuriositäten nach: durchschossenen Exemplaren, fehlerhaften Erst- und Raubdrucken. Er erläutert Auflagen und was sich mit ihnen verändert hat und unternimmt Exkurse in die Editionsphilologie und Wirkungsgeschichte. Er spricht über Restaurierungen und Neubindungen, über ausschweifende Vorworte und die Welt der Vignetten und Zierstücke, hebt das Buch als Objekt der Begierde ins Licht und weiß von berühmten Besitzer:innen zu erzählen.

Schos Recherchen zu Büchern und Wissen

Sabine Scho ist im Zuge ihrer Recherchen für eigene Bücher auf das Sortiment längst vergriffener Werke angewiesen. So taucht z. B. Conrad Gessners „Historia Animalium“ 1552-1558 in ihrem Buch „Tiere in Architektur“ wieder auf.  Fehlen erschwingliche Nachdrucke, helfen ihr Bibliotheken und Antiquariate weiter. Die Originale vermitteln allerdings über ihren Textinhalt hinaus noch ganz andere Eindrücke und werfen Fragen an das Buchobjekt auf: Was galt ein Buch zu seiner Zeit? Wie sieht es heute aus? Wie lang hält das Buch bereits schon? Wie fühlte es sich an? Wie riecht es? Wie wurde es behandelt? Wann wurde es wo wie wieder zusammengeflickt? Wie fühlt es sich beim Blättern an? Ist es zerbrechlich oder robust? Wie gelangte es zu den Leser:innen und wer war sein Publikum? Was ist an ihm schon unlesbar oder unverständlich geworden? Was verblichen? Was wurde geschwärzt?

So wie es Glaube und Aberglaube gibt, spürt die Autorin dem Wissen und Aberwissen nach: ersten Klassifikationen und Taxonomien, um verstehen zu lernen, wie sich Wissen konstituiert in Wort und Bild. Die Ordnung der Dinge: Wie wird sie in einem Buch her- oder in Frage gestellt? Schon in ihrem ersten Band „Album“ findet sich ein Gedicht: „Hartmut sucht Teneriffa““, das, „Gesamtherstellung Westermann“, den Blick in einen älteren Schulatlas wirft und damit kenntlich macht, wie Bücher unsere Weltsicht bestimmen und historische Kartenabbildungen ganz unterschiedliche Welthierarchien suggerieren

Deutschlands bekanntestes Antiquariat

Deutschlands bekanntestes Antiquariat – aus dem ZDF-Krimi „Wilsberg“ mit Leonard Lansink – stellt nun einmal vor, was sich in ihm wirklich abspielt, und das ist durchaus Detektivisches. Es wird Büchern nachgespürt, die Antiquar wie Autorin für ihre Arbeit benötigen.

Werte und Werkstatt – Autorin und Antiquar

Es geht um ideelle und materielle Werte, um die Literatur und die Werkstatt. Das Buch der Erkenntnis und der Prachtband werden zur Sprache gebracht. Und dass Bücher aus Büchern entstehen, wird nicht akademisch aufgearbeitet, sondern an den ausgewählten Objekten erfahrbar gemacht.

Der antiquarische Podcast RARE BOOKS CARE LOOKS gewährt Einsichtnahme in heutige Literaturproduktion und Einblicke in die Praxis von Antiquar und Autorin, deren Wege sich immer wieder kreuzen.

Das Buch als Objekt

In einer Zeit, die sich mehr und mehr ins Digitale verabschiedet, feiert RARE BOOKS CARE LOOKS den sinnlichen Wert des Analogen und begeistert sich für das Buch als Objekt, das neben seinem Inhalt so viel mehr ist als lediglich Text- und Informationsträger.

Folgen Sie Solder & Scho beim Entschlüsseln der Werke, die auch als Objekte ihre eigene Sprache haben!

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